Care Futures
In Zeiten des demografischen und technologischen Strukturwandels bekommt der Begriff Care – zu deutsch Pflege, Achtsamkeit, Fürsorge – in verschiedenen Lebensphasen eine immer grössere Bedeutungskraft. Beschleunigung, Wertewandel und digitale Transformationsprozesse werfen Fragen zu mentaler und physischer Gesundheit auf. Individualität und Kollektivität sowie Themen wie Einsamkeit, Lebenssinn und Lebensende werden in diesem Kontext neu verhandelt. «Care Futures» forscht multiperspektivisch und interprofessionell und kooperiert mit Institutionen wie Pro Juventute, dem Zentrum für Palliative Care (Stadtspital Waid Zürich) und weiteren End-of-Life-Institutionen aus der Schweiz. Aktuell liegt der Forschungsschwerpunkt auf der Adoleszenz und dem Lebensende. Die zentralen Fragen lauten: Wie können mögliche Care-Szenarios aussehen? Und welche Rolle kann und muss Care-Design gegenwärtig und zukünftig einnehmen?
Modetheorie und -geschichte
Der Schwerpunkt fokussiert auf Modegeschichte als Designgeschichte. Im Zentrum steht Kleidung als materielle Kultur und untersucht wird unter anderem die Beziehung zu Körper und Geschlecht, das Verhältnis zu Technologien und Materialien und die mediale Repräsentation. Dabei spielen die Produktzyklen von der Kreation über die Produktion bis hin zur Distribution und Konsumtion eine wichtige Rolle. Daneben werden methodische und theoretische Zugänge zur Mode als Phänomen bearbeitet. Die Perspektiven sind multidisziplinär und schliessen Ansätze aus der Kunstgeschichte, Soziologie, Wirtschaftsgeschichte und Medienwissenschaft ein.
Lebensstil und Identitäten
Das Forschungsinteresse gilt dem Alltäglichen, den Alltagswelten, den Mainstreamphänomenen und ihren materiellen Kulturen und fragt in diesem Zusammenhang, welche Bedeutungen Dingen zugesprochen werden, welche Funktionen sie erfüllen, wie sie auf das Verhalten der Menschen einwirken und dieses verändern (Soziologie der Dinge). Dieser Schwerpunkt arbeitet und experimentiert mit ethnografischen Methoden wie partizipative Fotografie, Netnografie oder Cultural Probes. Es werden Daten erhoben, indem sich der Designer und die Designforscherin samt seines oder ihres Körpers und seiner oder ihrer Persönlichkeit einem anderen sozialen Feld aussetzen. Das Ziel besteht darin, Dinge unserer Alltagswelt und kultur, die unsere Identitäten prägen, zu reflektieren.
→ Mehr Informationen über Trends & Identity Forschungsprojekte, Tagungen und Publikationen
Leitung
Prof. Bitten Stetter