«ich weiss was was du nicht weisst» ist ein reales Erlebnis im virtuellen Raum, es ist eine multidimensionale Reise, in der verschiedene Wege gegangen werden können. Es ist keine Website, kein Game, kein Theater und kein Film. Dennoch ist es alles zugleich, so die Macherinnen.
Die Jury begründet die Vergabe des «Roman Clemens Preis» an die virtuelle szenografische Arbeit wie folgt: «Lea und Linda begeistern mit ihrer zukunftweisenden Arbeit, denn sie haben sich nicht durch die Einschränkungen der diesjährigen Covid-19-Krise beeinflussen lassen. Auch wenn die Arbeit zuerst ausgebremst wurde, haben sie es verstanden, die Zeichen der Zeit zu nutzen und Szenografie und «In-Szene-Setzen» neu zu interpretieren. Sie gewinnen Zuschauer:innen, formen sie im privaten Rahmen zu einem Publikum und erhalten im Anschluss an die «Aufführung» einen «Applaus» in Form von virtuellen Fragen. Die gelungene Arbeit für eine begrenzte Anzahl von Besucher:innen im virtuellen Raum funktioniert. Lea und Linda verstehen es in dieser Zeit eine neue Ausdrucksweise zu finden, die sich wohltuend von digitalen Angeboten anderer Kulturinstitutionen abhebt».
Die Jury sieht in diesem Projekt ein grosses Potenzial für künftige szenografische Arbeiten. Mit «ich weiss was was du nicht weisst» haben Lea Niedermann und Linda Vollenweider ihr Bachelorstudium Szenografie an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) abgeschlossen. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Janina Tanner, Kathleen Bohren (Programmierung) und Helena Hegglin (Sounddesign).
Das Projekt kann noch bis zum 8. November 2020 erlebt werden und dauert ungefähr eine halbe Stunde: http://ichweisswaswasdunichtweisst.ch
Der «Roman Clemens Preis» wird jährlich durch die Fondation ZHdK, die Stiftung der Zürcher Hochschule der Künste, an Absolvent:innen im Bereich Bühnenbild vergeben. Der Förderpreis wurde vom Bauhaus-Schüler und Bühnenbildner Roman Clemens (1910–1992) gestiftet. Der bedeutende Maler, Architekt und Gestalter war von 1932 bis 1943 am Opernhaus Zürich als Ausstattungsleiter tätig.