Das Projekt untersucht aus verschiedenen künstlerischen und wissenschaftlichen Perspektiven audiovisuelles Material (Videogramme) aus dem Forschungskontext der Verhaltensbiologie
Untersuchungsgegenstand des aus der künstlerischen Praxis lancierten Projekts war ein Korpus audiovisueller Aufzeichnungen von Messkameras und -mikrofonen (Videogramme) verhaltensbiologischer Experimentalsysteme. Diese Rohmaterialien werden nach der Datenauswertung der Biologen aus dem wissenschaftlichen Prozess ausgesondert und zirkulieren in keinen Diskursen. Fünf parallel geführte Studien in den Disziplinen Kunst, Wissenschaftsgeschichte und -soziologie, Medien- und Kunstwissenschaft untersuchten zusammen mit drei Partnerlaboratorien diesen instrumentellen Bildabfall. In unterschiedlichen Zugriffen auf den Gegenstand zeigte das Projekt auf, wie dessen Zeichenüberschüsse die empirische Erkenntnisproduktion als materiellen, ästhetischen und philosophischen Prozess lesbar machen.
Das Verständnis des Materials und dessen Herkunftskontexte wurden zu Projektbeginn in engem Austausch zwischen den Disziplinen erarbeitet. Im weiteren Verlauf entwickelten sich die Studien in losen Koppelungen oder unabhängig voneinander. Koordiniert wurde die Zusammenarbeit in mehreren Workshops in den Partnerlaboratorien, die der Theoriebildung dienten. Die Methoden und Darstellungsformen der Studien orientierten sich an ihrer jeweiligen Fachpraxis.