Mit dem Mobiltelefon aufgenommene Filme sind derzeit ein wichtiger Bestandteil jugendkulturellen Handelns und Sich-Verhandelns. Die Studie untersucht, wie Jugendliche ihren «Alltag» durch das Aufzeichnungs- und Ausdruckmedium Handyfilm wahrnehmen, aneignen und konstruieren.
Mit dem Mobiltelefon aufgenommene Filme sind derzeit ein wichtiger Bestandteil jugendkulturellen Handelns und Sich-Verhandelns. Die Studie untersucht, wie Jugendliche ihren «Alltag» durch das Aufzeichnungs- und Ausdruckmedium Handyfilm wahrnehmen, aneignen und konstruieren. Dabei wird gefragt, wie die Jugendlichen das technische Gerät «Handy» benutzen und über das Filmen sich mit ihren Lebenswelten auseinandersetzen – und unter welchen räumlichen, technischen und sozialen Voraussetzungen die Produktion, Distribution und Rezeption von Handyfilmen stattfindet. Zentrale Fragen dabei sind: Welche Inhalte des Alltags werden mit welchen ästhetischen Mitteln festgehalten? Mit welchen Bedeutungen belegen die Jugendlichen den Gebrauch der Handykamera? Welche Bedeutung haben Handyfilme in ihrem Alltag?
Unter Berücksichtigung jugendkultureller, migrationsspezifischer und lebensweltlicher Gesichtspunkte wird erforscht, welche Strategien der Selbstermächtigung durch Handyfilme ermöglicht werden und welche Rolle Handyfilme für die Selbst und Gruppeninszenierungen von Jugendlichen spielen.
Der gesamte Forschungsprozess, von der Datenerhebung über deren Auswertung bis hin zur Präsentation, erfolgt im gleichberechtigten Miteinander von künstlerischer und wissenschaftlicher Forschung. Interviews, Feldbeobachtungen und Medienanalysen sowie künstlerische Verfahren der visuellen Forschung sollen Aufschluss geben über soziale Prozesse, ästhetische Strategien und über das Verhältnis von Sozialem und Ästhetischem.
Die Kooperation von WissenschaftlerInnen und KünstlernInnen soll unter anderem eine Möglichkeit schaffen, das den Handyfilmen innewohnende implizite Wissen sichtbar zu machen. Parallel zu den wissenschaftlichen Publikationsformaten wird eine gemeinsame Ausstellung entstehen, in der kulturwissenschaftliche Darstellungen und künstlerische Installation miteinander korrespondieren.