Departement Fine Arts, DFA
In Sachen Forschung stand das Jahr 2022 am DFA im Zeichen von Kontinuität und Neuerung. Von Kontinuität zeugt die Arbeit der Forschenden am Departement, die im Rahmen von Kooperationen und drittmittelgeförderten Projekten hoch aktiv sind. Umfassende Neuerungsprozesse wurden am Institute for Contemporary Art Research aufgenommen, dessen Leitung 2022 erstmals seit der Institutsgründung gewechselt hat. Das von Christoph Schenker 2005 ins Leben gerufene IFCAR stellt den Treiber und die Koordinationsstelle von Forschung, Kooperation und Transfer am DFA dar. Die Leitung liegt neu bei Marcel Bleuler, der im Vorjahr bereits die Konzeption der PhD-Stufe in Fine Arts übernommen und mit dem pre/doc-Programm Transforming Environments umgesetzt hatte.
Die Integration der pre/doc- und PhD-Gruppe mit ihren praxis-basierten Dissertationsprojekte ins IFCAR ist ein substanzieller Schritt zur Erreichung von drei zentralen Strategie-Zielen: Erstens, die Stärkung von künstlerischen Ansätzen im Forschungsprofil des Departements; zweitens, die mit den Studiengängen und Mittelbau vernetzte Nachwuchsförderung; drittens, der Einbezug eines grösseren Kreises der Faculty in die forschungsbezogenen Aktivitäten. Die PhD-Stufe wird als Brücke sowie als Katalysator für die Stärkung einer künstlerischen Forschungskultur am Departement verstanden. Neben der weiterführenden Qualifikation des Nachwuchses ermöglicht sie es, Verbindungen und Peer-Austausch sowohl zu der wissenschaftlichen wie künstlerischen Faculty aufzubauen.
Die Frage, wie sich die Logik von Drittmittelprojekten mit künstlerischen Arbeitsweisen verbinden lassen, wird seit der Gründung des IFCAR diskutiert. Mit der Neulancierung von interner Anschubfinanzierung sowie von Grants für prozess- und praxisorientierte Projekte hat das IFCAR-Team Ende 2022 einen wichtigen Schritt zur Adressierung dieser Herausforderung unternommen. Die Förderungen, über deren Vergabe das ebenfalls neu gegründete Research Board am DFA entscheidet, werden künftig zweimal jährlich ausgeschrieben und können von fortgeschrittenen Studierenden, Mittelbau und Faculty beantragt werden. Sie alle hatten die Möglichkeit, an der departementalen Vollversammlung zum Thema «Förderformate Forschung am DFA» Rückmeldungen zu den Kriterien und Zielsetzungen der drei Gefässe – Small Grants, Seed Money, Outreach – zu geben. Ziel dabei war es, insbesondere für die Small Grants Kriterien festzulegen, die Grundansprüche einer forschenden Tätigkeit erfüllen, dabei aber offen für Zugänge aus der künstlerischen Praxis bleiben. Die Vergabe, Begleitung und Evaluation der Grants stellt im Jahr 2023 einen zentralen Fokus am IFCAR dar.
Entscheidend ist, dass die Neuerungs-Massnahmen im Forschungsbetrieb am DFA auch die Kontinuität von hochstehender Projektarbeit, wie etwas im Rahmen des neu-angelaufenen SNF-Projekts Contemporary Art, Popular Culture, and Peacebuilding in Eastern Europe (Leitung: Jörg Scheller, in Kooperation mit artasfoundation), gewährleisten.
Prof. Swetlana Heger-Davis, Direktorin Departement Fine Arts DFA, Februar 2023