Künstlerische Projekte, die sowohl symbolisch funktionieren als auch frei nutzbare Ressourcen zur Verfügung stellen, werden als Commons – also Gemeingüter – konzipiert und transdisziplinär aus kunsttheoretischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive untersucht.
Commons sind Ressourcen, die von einer Gemeinschaft zum Nutzen aller geschaffen und/oder verwaltet werden. Als digitale Commons werden ausgewählte künstlerische Projekte alternativer Ressourcengenerierung und -nutzung interdisziplinär untersucht. Dabei spielen nicht nur die Ressourcen selbst eine wichtige Rolle, sondern auch die Gemeinschaften, die sie verwalten und deren dynamische Organisationsprinzipien. Aus dem dreigliedrigen Ansatz Ressource-Gemeinschaft-Organisationsprinzipien (Commons-Commoners-Commoning) ergeben sich die Forschungsfragen im Hinblick auf inhaltliche, formale und ästhetische Innovationen der untersuchten Projekte sowie deren Modellhaftigkeit für größere gesellschaftliche Fragen. Die interdisziplinär generierten Forschungsdaten werden als künstlerische und wissenschaftliche Werke einer heterogenen Zielgruppe zugänglich gemacht. Die Zusammenarbeit mit dem Haus der elektronischen Künste (HeK, Basel) gewährleistet dabei die Kommunikation zum kunst-affinen Publikum.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext in einem sich rasant verändernden kulturellen Umfeld bilden Commons Modelle einer demokratischen, inklusiven Wissensordnung. Sie bieten konkrete Alternativen zur zunehmenden Kommerzialisierung von Kultur und deren einseitig selektiven Auswirkungen.