Das Forschungsprojekt setzt sich zur Aufgabe das ebenso umfangreiche wie außergewöhnliche Œuvre des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten Alvin Lucier erst zu erschließen sowie es für die Entwicklung dessen, was vorläufig als „reflexive Experimentalästhetik“ bezeichnet werden soll, exemplarisch fruchtbar zu machen.
Das Forschungsprojekt setzt sich zur Aufgabe das ebenso umfangreiche wie außergewöhnliche Œuvre des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten Alvin Lucier überhaupt erst zu erschließen sowie es für die Entwicklung dessen, was vorläufig als „reflexive Experimentalästhetik“ bezeichnet werden soll, exemplarisch fruchtbar zu machen. Die beiden Seiten des geplanten Projekts umfassen so, einerseits einen musiktheoretischen bzw. musikästhetischen Anteil, der hauptsächlich analytischer Art ist, sowie andererseits eine Grundlagenforschung mit Bezug auf eine „Epistemologie des Ästhetischen“. Letztere geht von der Annahme aus, dass den Künsten eine eigene Form des Wissens innewohnt, das an Praktiken gebunden ist, die ebenso eine Seite der Wahrnehmung und sinnlichen Erfahrung wie der Reflexivität aufweisen.
Insbesondere mit Bezug auf den dezidiert experimentellen Charakter der eigenwilligen Ästhetik Luciers lässt sich dies auf paradigmatische Weise anhand seiner Arbeiten exemplifizieren: Ausgehend von Kompositionen im Bereich der Live-Elektronik geht es ihm um die Erforschung der Phänomenalität des Klangs selbst. Weniger erscheint hierbei die mediale Gemachtheit (poiēsis) seiner Musikstücke maßgeblich, als vielmehr die tentative Untersuchung des Wahrnehmungsereignisses, wofür ebenso die Strukturen der zum Einsatz kommenden Technologien ausschlaggebend sind wie die performative Präsenz der Aufführungen selbst. Die in Frage kommenden ästhetischen Praktiken weisen daher einen experimentellen Charakter auf, der sich von den Experimentalsystemen der Wissenschaften vor allem dadurch unterscheidet, dass sie weder methodisch-explorativ verfahren noch durch Prinzipien der Wiederholbarkeit überprüfbar erscheinen, sondern vielmehr als Formen der Offenheit das “Unhörbare“/das „Unvorhersehbare“ exponieren und dadurch auf einzigartige Weise ihre eigene Medialität und deren Wahrnehmbarkeit unter Reflexion stellen.
Diese Eigenschaft der Kompositionen Luciers wird z.B. dadurch deutlich, dass – wie in dem Stück I am sitting in a room (1969) – durch rekursive Repetition einer Tonbandaufzeichnung der eigenen Stimme, die zuletzt so durch die Verschleifung ihrer Aufnahme der Aufnahme der Aufnahme … usw. geführt wird, dass sie sich gleichsam auszuhöhlen beginnt, ihren Bedeutungscharakter wie ihre klangliche Seite einbüßt, bis nurmehr die Resonanzfrequenzen des jeweiligen Raumes zum Vorschein kommen. Erfahrbar wird so das per se Unerfahrbare, weil die betreffenden Raumkonstellationen erst die Bedingungen des Hörens ausmachen, ohne selbst gehört werden zu können. Es sind solche und ähnliche Experimentalanordnungen, die die Arbeiten des Komponisten Lucier prägen und sie im besonderen Maße zu einem Modell für die epistemische Kraft einer in diesem Sinne „experimentellen Ästhetik“ machen. Das Ziel des Projekts ist daher ein Doppeltes: Auf der Basis einer Zusammenarbeit zwischen ästhetischer Grundlagenforschung und musikwissenschaftlicher wie musikphilosophischer Analyse geht es sowohl um eine theoretische Erschließung des „Gesamtwerks“ Alvin Luciers als auch mit Bezug auf dieses um die Entwicklung und Überprüfung der Tragfähigkeit des anvisierten Konzepts einer „reflexiven Experimentalästhetik“.Das Forschungsprojekt setzt sich zur Aufgabe das ebenso umfangreiche wie außergewöhnliche Œuvre des zeitgenössischen amerikanischen Komponisten Alvin Lucier überhaupt erst zu erschließen sowie es für die Entwicklung dessen, was vorläufig als „reflexive Experimentalästhetik“ bezeichnet werden soll, exemplarisch fruchtbar zu machen. Die beiden Seiten des geplanten Projekts umfassen so, einerseits einen musiktheoretischen bzw. musikästhetischen Anteil, der hauptsächlich analytischer Art ist, sowie andererseits eine Grundlagenforschung mit Bezug auf eine „Epistemologie des Ästhetischen“. Letztere geht von der Annahme aus, dass den Künsten eine eigene Form des Wissens innewohnt, das an Praktiken gebunden ist, die ebenso eine Seite der Wahrnehmung und sinnlichen Erfahrung wie der Reflexivität aufweisen.
Insbesondere mit Bezug auf den dezidiert experimentellen Charakter der eigenwilligen Ästhetik Luciers lässt sich dies auf paradigmatische Weise anhand seiner Arbeiten exemplifizieren: Ausgehend von Kompositionen im Bereich der Live-Elektronik geht es ihm um die Erforschung der Phänomenalität des Klangs selbst. Weniger erscheint hierbei die mediale Gemachtheit (poiēsis) seiner Musikstücke maßgeblich, als vielmehr die tentative Untersuchung des Wahrnehmungsereignisses, wofür ebenso die Strukturen der zum Einsatz kommenden Technologien ausschlaggebend sind wie die performative Präsenz der Aufführungen selbst. Die in Frage kommenden ästhetischen Praktiken weisen daher einen experimentellen Charakter auf, der sich von den Experimentalsystemen der Wissenschaften vor allem dadurch unterscheidet, dass sie weder methodisch-explorativ verfahren noch durch Prinzipien der Wiederholbarkeit überprüfbar erscheinen, sondern vielmehr als Formen der Offenheit das “Unhörbare“/das „Unvorhersehbare“ exponieren und dadurch auf einzigartige Weise ihre eigene Medialität und deren Wahrnehmbarkeit unter Reflexion stellen.
Diese Eigenschaft der Kompositionen Luciers wird z.B. dadurch deutlich, dass – wie in dem Stück I am sitting in a room (1969) – durch rekursive Repetition einer Tonbandaufzeichnung der eigenen Stimme, die zuletzt so durch die Verschleifung ihrer Aufnahme der Aufnahme der Aufnahme … usw. geführt wird, dass sie sich gleichsam auszuhöhlen beginnt, ihren Bedeutungscharakter wie ihre klangliche Seite einbüßt, bis nurmehr die Resonanzfrequenzen des jeweiligen Raumes zum Vorschein kommen. Erfahrbar wird so das per se Unerfahrbare, weil die betreffenden Raumkonstellationen erst die Bedingungen des Hörens ausmachen, ohne selbst gehört werden zu können. Es sind solche und ähnliche Experimentalanordnungen, die die Arbeiten des Komponisten Lucier prägen und sie im besonderen Maße zu einem Modell für die epistemische Kraft einer in diesem Sinne „experimentellen Ästhetik“ machen. Das Ziel des Projekts ist daher ein Doppeltes: Auf der Basis einer Zusammenarbeit zwischen ästhetischer Grundlagenforschung und musikwissenschaftlicher wie musikphilosophischer Analyse geht es sowohl um eine theoretische Erschließung des „Gesamtwerks“ Alvin Luciers als auch mit Bezug auf dieses um die Entwicklung und Überprüfung der Tragfähigkeit des anvisierten Konzepts einer „reflexiven Experimentalästhetik“.