Mitten im Frühling, als das Zentrum für Schmerzmedizin wegen der Pandemie geschlossen war, stellte sie vor dem Gebäude ein grosses weisses Luftobjekt auf. Ausgerüstet mit Laptop, Kamera und einer Internetverbindung setzte sie sich in das sich im Wind bauschende Stoffkonstrukt. Ihr Angebot: Zeit und Aufmerksamkeit. «Ich beschäftige mich in meiner künstlerischen Praxis fast immer mit dem Menschen», so die Studentin über ihre Motivation. Die Gespräche führte sie sowohl mit Schmerzpatientinnen und -patienten als auch mit dem medizinischen Fachpersonal. Danach hat sie diese erst transkribiert und später abstrahiert, woraus ein Archiv fragmentarischer Texte entstanden ist. Darin finden sich Sätze wie: «Ich will nicht, dass mich dieser Schmerz bestimmt», «Im Moment des Schmerzes ist einfach nichts mehr da» oder «Eigentlich ja komisch, operieren ist doch viel teurer».