Digitales Lehren und Lernen sind im Zuge der Coronakrise vermehrt ins Zentrum gerückt. Auch an der ZHdK wurde während des Lockdowns unter enormem Zeitdruck umgerüstet und die nötige Technik aufgegleist, um den Hochschulbetrieb vorwiegend @home und mit digitaler Hilfe aufrecht zu erhalten. Von den Dozierenden war Kreativität gefragt, insbesondere in den Departementen, in denen das Körperhafte im Vordergrund steht. Auch dass Werkstätten, Proberäume, Ateliers etc. nicht oder nur teilweise nutzbar waren, erschwerte die Situation für alle Involvierten. Mit beträchtlichem Mehraufwand und grossem Einsatz wurde der Unterricht in digitale oder hybride Räume verschoben. Ein Effort, der sich gelohnt hat, weisen doch einige in dieser Zeit erarbeiteten Lösungen über die Covid-19-Ausnahmesituation hinaus und bieten eine Handhabe für die digitale Lehre der Zukunft.
Last but not least war in diesem herausforderungsreichen Jahr aber auch viel Empathie gegenüber den Studierenden gefragt. Das betonte auch die Gastreferentin Christine Heil, Professorin für Kunstdidaktik und Bildungswissenschaften an der Hochschule der Künste Braunschweig, die anlässlich der Verleihung des Lehrpreises 2020 ein Inputreferat mit dem Titel «Digitale Lehre in hybriden Räumen» hielt. Ihr Beitrag bezog sich auf die Reflexionen von Dozierenden der ZHdK, die sich zuvor am «Tag des Lernens*Lehrens» am 30. November ausgetauscht hatten. Christine Heils Aufgabe war es, einen grösseren Denkraum für die sieben Jurys zu eröffnen.
«Lernen findet in Beziehungen statt – wir lernen nicht nur für uns, sondern im Spiegel des Anderen und mit Anderen. Das Schwierige ist, genau dieses soziale Gewebe in hybriden Räumen immer wieder herzustellen, denn der Seminarraum lässt sich nicht 1:1 in den digitalen Raum übertragen.»
Christine Heil
Wegen der Corona-Schutzmassnahmen musste der mit 10’000 Franken dotierte Preis leider ohne Feierlichkeiten vergeben werden. Die Nominierten und die Moderator*innen Wanja Kröger, Bernadett Settele und Anne Gruber, sowie Renato Soldenhoff befanden sich im improvisierten Studio, das für diesen Anlass im Toni-Areal aufgebaut worden war. Alle anderen Teilnehmer*innen waren online zugeschaltet.