Im Rahmen der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals SDGs) werden Partizipation, kulturelle und soziale Entscheidungsmöglichkeiten und der Zugang zu Bildung als wichtige Dimensionen für das Ziel der Nachhaltigkeit definiert. Am Symposium regen Vorträge und offene Diskussionen aus unterschiedlichen Perspektiven einen (neuen) Austausch über die Rolle von Kunst und Design für die Nachhaltigkeit an und werfen einen anderen Blick auf deren Potenziale.
Die Vortragenden David Maggs (Metcalf Foundation, Toronto) und Tuulikki Laes (Kunstuniversität Helsinki) setzen sich forschend aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit diesen Themen auseinander. David Maggs stellt über seine wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit Nachhaltigkeit und aus eigenen Erfahrungen als Musiker fest, dass transdisziplinäre Ansätze künstlerischer Praktiken enthusiastisch zur Bearbeitung hartnäckiger Probleme gefeiert werden, jedoch zu wenig Zeit für die Erörterung wesentlicher Fragen aufgewendet wird. In ihrer Forschung zu Vermittlung sieht Tuulikki Laes, dass ein klares Gespür für die tieferen Wertvorstellungen der Kunst in Verbindung mit Bildung und Sozialarbeit sowie eine Professionalität innerhalb der disziplinären Bereiche und sozialer Nachhaltigkeit erforderlich sind. Um dies einzulösen arbeitet Laes mit Systemdenken, ethnographischen Zugängen und dekolonialen Methoden und erreicht so eine kritische Untersuchung und Entwicklung von inklusiven, interkulturellen Praktiken und sozialer Verantwortung.
Julia Steinberger (Université de Lausanne) und Kijan Espahangizi (Universität Zürich) schliessen aus unterschiedlichen Perspektiven an die Präsentationen an: Julia Steinberger fokussiert auf die Definition dessen, was ein «gutes» Leben ist – also eines, das die notwendigen Voraussetzungen für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit erfüllt; und Kijan Espahangizi eröffnet unter dem Gesichtspunkt der kritischen Migration einen historischen Blick. Dies erlaubt uns, Überlegungen aus der Kunst beziehungsweise auf deren Basis fruchtbar zu machen.
Ziel des Symposiums ist es, den öffentlichen Diskurs über Nachhaltigkeit um Gedanken zu Ungleichheit, Machtverhältnissen, Kolonialität, Normativität und Verantwortung zu öffnen. Indem wir uns entlang dieser Schwerpunkte in den Diskurs einbringen, möchten wir ein Bewusstsein für Zusammenhänge schaffen. Dabei werden wir auch die Rolle des Lernens und Lehrens sowie der Hochschulbildung und ihrer Institutionen hinterfragen müssen.
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Zur Anmeldung. Die Teilnahme ist kostenlos.
Ort: Kunstraum 5.K12, Toni Areal Pfingstweidstrasse 96
Programm
Kunstraum 5.K12, Toni Areal, 90′, Englisch, rollstuhlgängig, Leitlinien auf dem Boden, ca. 60 Personen in einem Raum
11.30h Welcoming von Andreas Vogel, Departmentsleiter Kulturanalysen und Vermittlung, Karin Zindel, Dossier Nachhaltigkeit, Sophie Vögele, Gastgeberin
11.40-13h
Keynote 1 «Closing the Culture Gap: Sustainability, Transformation, and the Role of Art» von David Maggs
Keynote 2 «Ecological Transitions within Higher Music Education: Reflections from Art-Science Collaboration» von Tuulikki Laes
Responses «Extending Perspectives» von Julia Steinberger und Kijan Espahangizi
MITTAGESSEN Kochkunst von Laura Bodenmann
Kunstraum 5.K12 und draussen auf der Rampe, 40′, Tische und Stühle, Chill-Out-Area mit Kissen, Fingerfood vegetarisch. Kaffee, Tee und Wasser im Kunstraum
13.40-14.45h Plenumsdiskussion moderiert von Isabela Gygax and Sophie Vögele: Befragung der Künste, Teilhabe und Verantwortung
Kunstraum 5.K12, 60′, Englisch. Fragen und Diskussionsinputs in Deutsch möglich mit gemeinsamer Übersetzung im Plenum
15-16.30h parallele Workshops
Workshop 1 «What are the Arts for Public Space and Cultural Participation? Taking a Stroll to the Stadionbrache to Scrutinize Signs and Interrogate Subversive Practices» von Tiny Food Forest mit Alina Schmuziger. Im Dialog mit David Maggs (ENGL)
Spaziergang zu Fuss zur Stadionbrache und zurück, 90′, Englisch. Fragen und Diskussionsinputs in Deutsch möglich mit gemeinsamer Übersetzung. Rollstuhlgängig, 15-20 Personen
Workshop 2 «WIR projizieren - projecting WE» von RU Kollektiv (Sandra Masal und Kim Kellermann). Im Dialog mit Tuulikki Laes (DEU und ENGL)
Galerie 1, 4.K13, 90′, Englisch und Deutsch mit gemeinsamer Übersetzung. Rollstuhlgängig, Leitlinien auf dem Boden, 15-20 Personen
Workshop 3 «‹Sag mir deine Lieblingsautor*innen!› Erfahrungsaustausch zur Schärfung des impliziten kritischen Blicks» von Kapi Kapinga Grab (DEU)
Kunstraum 5.K12, 90′, Deutsch, 15-20 Personen
Workshop 4 «Campus4Biodiversity: Lernen durch Engagement» von Noémie Antonio, Timea Rusz, Urs Stalder und Barbora Starovicova. Im Dialog mit Isabela Gygax (DEU)
Kaskadenfoyer 5.K04 und Besichtigung des Dachgartens, 90′, Deutsch. Rollstuhlgängig, Leitlinien auf dem Boden, 15-20 Personen
16.45-17.15h Austausch und Ausblick mit Einschätzungen von Cherry-Ann Morgan und Yvonne Schmidt
Kunstraum 5.K12, 45′, Englisch, ca. 60 Personen in einem Raum
17.30h Ausklingen mit Snacks und Getränken
Weitere Mitwirkung von Valentin:e Brasser, Maëlle Cornut, Laura Hew, Stefan Wegmüller und Sascha Willenbacher.
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Die Hauptsprache am Symposium ist Englisch. Gerahmt wird es einerseits durch die Reihe Recto-Verso Kulturelle Teilhabe der SAGW und andererseits durch die Veranstaltungsreihe «Recht auf Wir. Wie geht das?». Letztere wird einmal pro Semester begleitend zum Drittmittelprojekt «Recht auf Wir» der Forschung Art Education am Departement Kulturanalysen und Vermittlung DKV veranstaltet.
Das Projekt ist eine Kooperation der HSLU, der PH-FHNW und der ZHdK (Leading House). Es wird von der Eidgenössischen Migrationskommission EKM gefördert.
Das Symposium wird von der SAGW teilfinanziert und vom Dossier Nachhaltigkeit der ZHdK unterstützt. Organisation: Sophie Vögele.