Film gilt als die Kunstform des 20. Jahrhunderts schlechthin. Nicht weniger revolutionär als auf die Kunst hat der Film auf die Wissenschaft gewirkt. Namentlich in der Biologie und der Zoologie gehört die Filmkamera längst zur Grundausstattung des Forschers. Die meisten Erkenntnisse über das Verhalten von Tieren werden mittlerweile aus der Analyse von Film- und Videoaufzeichnungen gewonnen und nicht mehr aus Beobachtungen aus erster Hand. Was aber passiert, wenn die Filmaufnahmen der Wissenschafter das Labor verlassen und in den Raum der Kunst eintreten? Was passiert, wenn Wissenschaftsfilme die Öffentlichkeit adressieren? Und welches Nachleben entwickeln Wissenschaftsfilme im und aus dem Archiv? Diesen und weiteren Fragen gehen Künstler, Naturwissenschaftler, Filmwissenschaftler/innen und Wissenschaftshistoriker/innen im Rahmen der internationalen Tagung «Latente Bilder – Erzählformen des Gebrauchsfilms» nach, die vom 10. bis 12. September 2009 in Zürich stattfindet. Sie steht im Zusammenhang mit dem Forschungsprojekt «Überschuss – Videogramme des Experimentierens» und der Ausstellung «Videogramme» des Künstlers Hannes Rickli, die vom 6. September bis 25. Oktober im Helmhaus Zürich zu sehen ist. Die Tagung umfasst das von Florian Wüst kuratierte Filmprogramm «Particles in Space», das am 11. September um 18.15 Uhr im Filmpodium der Stadt Zürich gezeigt wird.