- Frederic Poppenhäger: Warum hast du dich für die Vertiefung Cast / Audiovisual Media entschieden?
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Elay Leuthold: Ich möchte mich für ungehörte Stimmen einsetzen und dadurch andere inspirieren, aufklären und wichtige Diskussionen anregen. Cast / Audiovisual Media ist eine moderne Studienvertiefung, die mir die dafür nötigen Fähigkeiten vermittelt. So kann ich von der Konzeption bis zur Distribution eigentlich alles alleine an die Hand nehmen. Ob dabei am Ende ein Podcast, ein animiertes Video oder eine Reportage entsteht, ist ganz mir überlassen.
- Welche Projekte hast du bisher realisiert?
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Ich habe unter anderem eine Guideline über die Missstände in Bezug auf LGBTQIA+-Menschen in Polen erstellt. Mittels Interviews mit Queers vor Ort wurden einerseits Einblicke gegeben, andererseits aber auch Informationen vermittelt, wie man aktiv zur Verbesserung ihrer Situation beitragen kann. Ein anderes Projekt war eine Reihe «Übers Mann-Sein», eine Gesprächsrunde über «Männlichkeit» unter Männern.
- Wieso interessierst du dich gerade für Männerthemen?
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Ich denke, weil ich selber ein Mann bin. Gerade als schwuler Mann macht man sich manchmal verstärkt Gedanken zu seiner Männlichkeit und wie man sich selbst sieht und identifiziert. Nach meinem Empfinden wird der Begriff «Mann» in der heutigen Zeit ganz neu definiert.
- Was inspiriert dich?
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Manchmal ganz vieles und manchmal gar nichts. Manchmal finde ich Inspiration in Zürich, und manchmal muss ich doch etwas weiter weg. Ich verlasse mich aber meistens darauf, dass mich die Inspiration findet und nicht umgekehrt.
- Wie bringst du deine im Studium erworbenen Fähigkeiten in deinen Alltag ein?
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Ich war schon immer kreativ, aber seit ich das Studium begonnen habe, schwirren mir nonstop Ideen und Projekte durch den Kopf. Durch die ZHdK wurde ich auf jeden Fall noch kreativer und motivierter, auch mal Neues auszuprobieren.
- Welches sind deine Pläne nach dem Studium?
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Ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Im Moment macht mir alles Spass, und ich kann mir auch alles vorstellen. Wichtig ist mir, dass ich kreativ bleiben kann, ein cooles Team um mich habe und etwas produzieren kann, das die Welt ein wenig verbessert.
- Wer oder was verdient eine Renaissance?
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Selbstliebe und Selbstbewusstsein! Wir sollten alle mehr Vertrauen in uns selber und unsere Visionen und Projekte haben.