Sobald Sonnenlicht von aussen durch die farbigen Kirchenfenster eindringt, entsteht durch einen im Innenraum erzeugter Nebel ein Strahlenmeer aus buntem Licht und verwandelt die Atmosphäre in ein mystisches Erlebnis. Die farbigen Lichtstrahlen scheinen beinah greifbar zu sein und sind dennoch entrückt. Die moderne Architektur, der ovale Grundriss, die Flachkuppel und die von Ferdinand Gehr 1954 gestalteten Kirchenfenster werden so ganz neu erlebbar.
Die Steuerung des Nebels erfolgt mit Hilfe von Lichtsensoren, die an den Fensterscheiben platziert sind. Wir sehen dadurch eine Materialisierung des eindringenden farbigen Sonnenlichts in Abhängigkeit des Wetters, der Tages- und Jahreszeit. Besonders eindrücklich ist die damit einhergehende atmosphärische Transformation des Raums. Hat es kein direktes Sonnenlicht, erscheint uns das Licht im Innern der Kirche weiss und nicht bunt, da sich die Farben additiv mischen.
Anlässlich der Langen Nacht der Kirchen am 2.6.2023 wurde die Sonne mit Hilfe von drei Moving Lights simuliert, die auf dem Kirchturm und zwei Nachbargebäuden platziert waren.