Fachrichtung Industrial Design

Diplomausstellung 2016

Das heutige Arbeitsfeld der Industriedesigner und -designerinnen ist interdisziplinär, komplex und schnelllebig. Die zunehmende Vernetzung der Märkte schafft mehrschichtige, globale Benutzergruppen (und Nischen) mit bisher inexistenten Bedürfnissen. Neue Technologien eröffnen unergründete Möglichkeiten oder Herausforderungen und erweitern laufend den Spielraum der Produktentwicklung und Produktion. Zudem bedingt die Ressourcenverknappung Lösungsansätze – Ökologie wird zum ökonomischen Faktor. Als Kreateure und Kreateurinnen zukünftiger, industriell gefertigter Produkte und Dienstleistungen tragen Industriedesigner und -designerinnen somit eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung, die weit über Stilfragen oder persönliche Präferenzen hinausreicht. Darum baut die Fachrichtung Industrial Design ihre Lehre und Forschung auf den drei Schwerpunkten soziale Relevanz, Technologie und Ökologie auf.

http://industrialdesign.zhdk.ch/

Foto von Projekten der Fachrichtung Industrial Design

    Lehre

    Das Bachelorstudium in «Industrial Design» bildet kritische Designer/-innen aus. Zentral sind der Gedanke steter Vernetzung und das Hinterfragen von Ursache- und Wirkungsketten. Das Abwägen von Hightech- gegen Lowtech-Lösungen, das Reflektieren sozialer Zusammenhänge und die Untersuchung ökologischer Auswirkungen von Alltagsprodukten sind wichtige Ausbildungsziele.

    Das Masterstudium «Product Design» setzt den Fokus auf die Ausbildung von Designern, welche neue Produkttypologien entwickeln und die damit verbundenen Kulturen untersuchen. Ziel dabei ist es, Materialressourcen zukünftig von menschlichem Wohlbefinden und ökonomischen Entwicklungen zu entkoppeln. Die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiums sind in der Lage, als selbstständige Unternehmer oder in leitender Position in der Design-Wirtschaft tätig zu sein. Mit ihrer Arbeit unterstützen sie den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft.

    In der Forschung besteht die Möglichkeit der Förderung von interessanten Projekten aus der Fachrichtung. Somit können Studierende direkt vom Forschungsbereich der Fachrichtung profitieren.

    Der Zeitstrahl zeigt die Struktur der Lehre in der Fachrichtung Industrial Design:

    Forschung

    Institut für Designforschung IDE

    Die Forschung der Fachrichtung Industrial Design ist Teil der Forschung des Departements Design, welche durch das Institut für Designforschung IDE gebündelt wird. Das IDE ist ein integratives Institut, das die Forschungsvorhaben der verschiedenen Fachrichtungen am Departement Design koordiniert und proaktiv unterstützt. Als zentrale Anlaufstelle für Forschungsvorhaben innerhalb des Departements Design schlägt das IDE die inhaltliche Brücke zwischen Forschenden am Departement und externen Forschungspartnern und -partnerinnen.

    Labs für Forschung und Entwicklung (F&E)

    Wegweisend für die Forschung sind die beiden Labs, die der Fachrichtung Industrial Design angegliedert sind: Das Industrial Design Lab (ID LAB), in welchem 3D-Drucktechnologien erprobt und praktisch erforscht werden, und das Design and Technology Lab, welches in Zusammenarbeit mit dem Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik der ETH Zürich unterhalten wird.

    Weiterbildung

    Die Fachrichtung Industrial Design bietet im Rahmen der ZHdK-weiten Summer & Winter School regelmässig Weiterbildungen im Bereich der digitalen Fabrikation an. Ebenso sind im Zusammenhang mit dem Industrial Design Lab bereits diverse interne und externe Schulungen durchgeführt worden. Als Teil des Departements Design gestaltet die Fachrichtung Industrial Design jedes Jahr das Angebot des ZHdK-Sommerateliers Kunst und Design mit, welches sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren richtet. Zudem besteht das Angebot eines PreCollege für 14- bis 18-jährige Jugendliche, die an fünf Samstagen einen fundierten Einblick in die Designpraxis erhalten.

    Lab

    Der Fachrichtung Industrial Design sind zwei Labs angegliedert:

    Im Industrial Design Lab (ID-Lab) werden Trends und Möglichkeiten im Bereich der digitalen Fabrikation praktisch erforscht. Das gewonnene Wissen wird in Unterrichtsmodulen, Workshops und Vorträgen vermittelt sowie online publiziert. Die gegenwärtig stattfindende dritte Industrielle Revolution (Stichworte Mass Customization, On-demand-Produktion, Sharing Economy) und die damit verbundene Beschleunigung auf allen Ebenen schafft ein Bedürfnis nach Designern und Designerinnen, welche sich neue Technologien und Prozesse schnell aneignen und Gelerntes flexibel anzuwenden wissen – die Arbeit des Industrial Design Labs ermöglicht es unter anderem, diese neue Art von Designern und Designerinnen auszubilden. Das ID-Lab ist eng mit dem Curriculum der Bachelorvertiefung Industrial Design verknüpft, wird aber auch von anderen Vertiefungen genutzt. Zudem bestehen Partnerschaften mit Unternehmen und Hochschulen im In- und Ausland.

    In seinem interdisziplinären Ansatz für Lehre und Forschung wegweisend ist das Design and Technology Lab, welches in Zusammenarbeit mit dem Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik der ETH Zürich unterhalten wird. Durch die Involvierung von externen Partnern bearbeiten die Studierenden reale Problemstellungen, was direkten Nutzen in Industrie und Gesellschaft schafft. Intensiver Austausch in der Lehre und Forschung, gegenseitige Vermittlung von Fachwissen und gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit in Form von Vorträgen, Ausstellungen usw. schärfen das Bewusstsein für Design und Technologie in Lehre, Industrie und Gesellschaft. Das Design and Technology Lab ist im Technopark Zürich verortet.

    Dienstleistung

    Als an einer Fachhochschule verortete Fachrichtung legt Industrial Design höchsten Wert auf Dienstleistungen. Wir verstehen uns als Generator für Innovation.
    Wir sind kompetente Ansprechpartner für Entwicklungs- und Dienstleistungsprojekte sowohl mit der Industrie als auch mit F&E-Abteilungen anderer Hochschulen und wissen Produktentwicklungsprozesse durch unkonventionelle und zielführende Ideen zu bereichern.
    Im Speziellen stehen die Überführung von Materialentwicklungen und neuen Technologien in konkrete Handlungszusammenhänge und Produkte im Vordergrund. Hier blickt die Fachrichtung auf langjährige Erfahrung in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Ingenieurswissenschaften und weiteren Disziplinen zurück.

    Leitung

    Sandra Kaufmann
    Produktgestalterin HfG, Co-Leitung Bachelorvertiefung. Mitinitiantin des Design and Technology Labs, des Industrial Design Labs und Gründerin mehrerer Start-up-Labels. In der Lehre Fokus auf Entwurfsprojekte mit Praxispartnern und -partnerinnen.

    Nicole Kind
    Produktgestalterin HfG, Co-Leitung Bachelorvertiefung. Mitinitiantin des Design and Technology Labs, des Industrial Design Labs sowie langjährige Erfahrung in leitenden Positionen im In- und Ausland. In der Lehre Fokus auf Grundlagenvermittlung.