Der Berliner Musiker Roger Baptist zählt zu den eigenständigsten Vertretern der alternativen deutschsprachigen Popmusik. Unter dem Namen Rummelsnuff übt er sich seit 2005 im Spagat zwischen Trash und Kunst, Arbeiterlied und Electronic Body Music, Subkultur und Feuilleton. Seine Musik ist ein bislang nie gehörter, so eingängiger wie verstörender Mix aus schunkligen Seemannsliedern und düsterem Underground-Elektro. Die Texte handeln von der Einsamkeit auf See, Thüringer Bratwürsten, Brüderlichkeit, Himmelfahrtsausflügen, südosteuropäischen Schnäpsen, Polarexpeditionen, Sport, Autos, Arbeit, Armdrücken. Sozialisiert in der Punkszene der DDR war Baptist in experimentellen Gruppen wie den Freunden der Italienischen Oper (1989–1992) und Automatic Noir (1992–1999) aktiv. Nach der Wende arbeitete er unter anderem als Bodybuilding-Trainer und Türsteher im Berliner Club Berghain. In Zusammenarbeit mit dem norwegischen Künstler Bjarne Melgaard wurde die Idee zur Figur Rummelsnuff geboren. So klischeehaft es klingen mag: Diese Figur passt, nicht nur aufgrund ihrer herkulischen Muskelmassen, in keine Schublade.
Im Gespräch mit Jörg Scheller, Leitung Theorie im BA Kunst & Medien, wird Roger Baptist anhand von Bild- und Klangbeispielen aus seinem bewegten Leben berichten. Dennis Bäsecke-Beltrametti, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Departement Musik, trägt Analysen zu Rummelsnuff-Kompositionen aus musikwissenschaftlicher Sicht bei.
www.rummelsnuff.com