Üblicherweise basiert das musikalische Zusammenspiel darauf, dass alle Beteiligten ein gemeinsames Tempo etablieren. Zu erkunden, wohin es führt, wenn diese Gegebenheit ausser Kraft gesetzt und gleichzeitig in verschiedenen, individuellen Tempi musiziert wird, ist Inhalt des künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekts Polytempo, das am Institute for Computer Music and Sound Technology (ICST) durchgeführt wird.
Mit einem Computerprogramm wird den Musiker:innen auf einem Bildschirm der Taktschlag angezeigt und damit gewährleistet, dass sie auch in komplexen Tempopolyphonien präzise koordiniert bleiben. Erst dadurch wird eine Musik ermöglicht, die gleichzeitig synchron wie auch asynchron ist.
Die im Konzert Synchron–Asynchron #4 präsentierten Kompositionen sind alle im Rahmen des Artists-in-Residence-Programms entstanden. Sie zeigen, wie unterschiedlich das Tempo als kompositorischer Parameter gestaltet werden kann.
Werke von: Adrián Artacho, Mathieu Corajod, Tobias Fandel, André Meier, Lara Morciano
Ensemble Soyuz21: Sascha Armbruster (Saxophon), Mats Scheidegger (E-Gitarre), Esther Saladin (Violoncello), Philipp Meier (Klavier/Keyboard), Julien Mégroz (Schlagzeug).