«Ungehörtes hörbar machen - Künstlerische Sprache(n) finden» mit Anina Jendreyko
Was ist Recht auf Wir? Wie kann die Vielzahl von identitätsstiftenden, sinnstiftenden und wertschöpfenden Praktiken berücksichtigt werden, die letztlich zur schweizerischen kulturellen Identität als geteilte Einheit beitragen? Die Reihe thematisiert soziale Ein- und Ausschlussmechanismen, Machtverhältnisse und Privilegien in den Bereichen Kunst, Kultur, Bildung und öffentlicher Raum.
An der 4. Veranstaltung der Reihe «Recht auf Wir. Wie geht das?» vom 29.5. wird Anina Jendreyko über Mittag zu Erfahrungen und (künstlerischen) Repräsentationsformen sprechen. Welche Umgangsweisen rund um Ungehörtes im Kontext unserer Mehrheitsgesellschaft gibt es? Ungehörtes wahrzunehmen meint nicht nur vielstimmige Perspektiven, Anliegen und Interessen, sondern auch unterschiedliche persönliche Lebensgeschichten sichtbar zu machen. Allerdings bleiben bestimmte Erfahrungen oft unerzählt und ungesehen, während andere Perspektiven und Interessen meist sprachlich in der Öffentlichkeit repräsentiert sind. Wie können wir als Kunst- und Kulturschaffende in unserer Arbeit multiple Erfahrungen berücksichtigen, darstellen, benennen und aufzeigen? Wie kann im Prozess das «Wir» grösser und offener gemacht werden? Wo, auf welche Weise, mit welcher Haltung? Welche «Sprachen» und (künstlerische) Formen gibt es dazu?
Wir möchten diese Fragen für die Bereiche Kunst & Design, Vermittlung und die Auseinandersetzung im öffentlichen Raum gleichermassen stellen. Einerseits auf diskursiv-performativer Ebene, andererseits auf strukturell-institutioneller Ebene – wie also ein offenes Verständnis von «Wir» in die institutionalisierten Strukturen einfliessen oder diese zumindest bewegen kann.
Die Reihe ist eine Begleitveranstaltung zum Drittmittelprojekt «Recht auf Wir» (https://www.zhdk.ch/forschungsprojekt/recht-auf-wir-591154) und findet einmal pro Semester statt.
Das Projekt ist am DKV, in der Forschung Art Education angesiedelt. Die ZHdK ist Leading House des Projekts.