Die Ausstellung "Vergangenheit im Vorgarten. Die Panzersperre als Relikt" präsentiert Ergebnisse eines ethnografisch-künstlerischen Forschungsprojekts zu Panzersperren im Schweizer Mittelland. Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit treten im Frühling 2025 im Forum Schlossplatz in Aarau in einen Dialog über die aktuelle Bedeutung dieser Objekte. Die Ausstellungsbesuchenden werden dadurch eingeladen, sich mittels vielfältiger Medien mit der historischen, ökologischen und kulturellen Bedeutung dieser Relikte auseinanderzusetzen und sich an der Diskussion darüber zu beteiligen.
Inhalt und Ziele des Projekts
Das Ausstellungsprojekt "Vergangenheit im Vorgarten. Die Panzersperre als Relikt" basiert auf der ethnografisch-künstlerischen Forschungsarbeit "Materialisierte Erinnerungen (in) der Landschaft". Diese beschäftigte sich mit Panzersperren im Schweizer Mittelland als vergessene Artefakte des kollektiven Gedächtnisses. Einst errichtet zur Landesverteidigung, prägen diese Hindernisse bis heute die Schweizer Landschaft. Sie sind heute vielschichtig in den Alltag integriert und berühren Themen wie Naturerhalt, Ästhetik der Landschaftsgestaltung und die Bewahrung der (militärischen) Geschichte.
Die Forschung umfasste Interviews mit verschiedenen Interessengruppen wie Anwohnerinnen und Anwohnern, Naturschutzverbänden, Kommunalpolitikern und -politikerinnen, Festungsvereinen und Kunstschaffenden, um die sich wandelnde Bedeutung dieser historischen Relikte zu erkunden. Ziel war es, die gegenwärtigen Bedeutungszuschreibungen dieser Relikte durch die Art ihrer Aneignung durch unterschiedliche Akteure zu untersuchen.
Die künstlerischen und ethnografischen Forschungsergebnisse werden nun in der Ausstellung "Vergangenheit im Vorgarten" im Forum Schlossplatz Aarau im Frühjahr 2025 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Einem Ort, der künstlerische Projekte mit sozialen Debatten verknüpft. Die Ausstellung zielt darauf ab, Forschende und Kunstschaffende mit unterschiedlich Interessierten an bspw. Militär- und Lokalgeschichte, Naturschutz, Kunst oder Kultur sowie mit Akteuren aus der lokalen Bevölkerung in einen Dialog über das Relikt Panzersperre zu bringen, um deren zukünftige Bedeutung weiter auszuhandeln.
Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext
Das Projekt verbindet so künstlerische und wissenschaftliche Forschungs- und Präsentationsformate, um die Rolle von Panzersperren in der Schweiz als Elemente des kulturellen und kollektiven Gedächtnisses zu erforschen und zu diskutieren. Es bindet die Bevölkerung aktiv in die Diskussion um die Nachnutzung historischer Artefakte ein. Der transdisziplinäre und partizipatorische Ansatz der Ausstellung verbindet historische, ethnografische und künstlerische Zugänge. Dies fördert ein tiefgreifendes Verständnis der Vergangenheit und ihrer Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft.