Projektdurchführung: 2022
Rund 2 Milliarden Menschen haben weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In vielen Teilen der Welt muss Wasser an entfernten Quellen oder Brunnen geholt werden. Danach wird das Wasser in ungeeigneten, schlecht zu reinigenden Gefässen aufbewahrt. Als Folge verschmutzter Gefässe und unsauberer Verschlüsse wird das Wasser verkeimt und stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Ausserdem tragen viele Frauen, die hauptsächlich für den Transport des Wassers verantwortlich sind, durch das Tragen gesundheitliche Schäden davon.
Das transdisziplinäre Forschungsprojekt von Eawag, ZHdK und Fischer AG setzt sich zum Ziel, eine robuste, verlässliche und bezahlbare Lösung zu entwickeln, die den einfachen, hygienischen Transport und die Lagerung von Trinkwasser ermöglicht. Damit soll das Risiko der Wiederverkeimung reduziert und der ergonomische Transport der Gefässe gewährleistet werden. Es soll dazu ein einfach herzustellender Trinkwasser-Behälter entwickelt werden, der den Tagesbedarf einer Familie (ca. 20 Liter) zu decken vermag.
Die Innovation liegt dabei auf der Usability, der Gestaltung und der kulturellen Einbettung sowie der Gebrauchssicherheit des Behälters. Die ZHdK bringt dabei ausgewiesene Kompetenzen und Erfahrungen in User Centred Design und Konstruktion in das Projekt ein.
2023 wird mit 340 schon existierenden Wasserbehältern der Fischer&Söhne AG ein Feldversuch in Uganda und Gambia durchgeführt. Dieser Feldversuch soll Aufschluss geben, ob das Projekt in einem grösseren Rahmen als Forschungs- und Entwicklungsprojekt weitergeführt wird. EAWAG wird die Feldtests koordinieren und wissenschaftlich begleiten, während die Fischer&Söhne AG die Wasserbehälter liefert. Die ZHdK wird in einem nächsten Schritt, wenn es um das konkrete Design der Behälter geht, wieder in das Projekt involviert.
(Bild: EAWAG)