Abstract
Der PhD Transkriptionen, Repetitionen, Selektionen – Verschiebungen von Bedeutungen setzt sich mit unterschiedlichen Arten von «Wiederholungen» auseinander. Anhand von Verfahrensweisen wie Transkription, Improvisation und Interpretation erprobten wir in drei künstlerischen Arbeitskomplexen – Es hängt vollkommen ab von der Farbe der Beleuchtung, blue skies becoming almost black und [f : la répète] – wie sich Wiederholung hinsichtlich des Kreierens einer «Differenz» auswirkt.
Für den PhD haben wir ein umfangreiches Inventar der genannten Arbeitskomplexe erstellt und dabei sowohl die realisierten Videos, Musikstücke und Fotografien als auch Ausstellungsansichten, Pressetexte oder administrative Dokumente wie Budgets oder Zeitpläne inventarisiert. Dieses Inventar erlaubt uns einen neuen Blick auf die bestehenden Hierarchien unter diesen unterschiedlichen Materialen, und es definiert unterschiedliche Schauplätze künstlerischen Arbeitens und Forschens.
Für die für den PhD aus dem Inventar ausgewählten relevanten Forschungsergebnisse, verwenden wir den von Giaco Schiesser geprägten Begriff des «Arte-Fakts». Ein Ergebnis ist, so Schiesser, «ein ‹Arte-Fakt›, dessen Format ein Moment des künstlerischen Forschungsprozesses selbst ist und in diesem erst generiert wird». Für uns erwies sich dieser Begriff als produktiv, da er einen Moment des künstlerischen Forschungsprozesses meint und sich, im mündlichen Englischen neben seiner wörtlichen Bedeutung (ein «künstlich Gemachtes»), die Bedeutng von «Art-Effect» als auch von «Art-Affect» beinhaltet.
Die spezifische Auswahl an «Arte-Fakten» besteht aus der Schallplatte blue skies becoming almost black, der Publikation [f: la répète] und einem USB-Stick. Dieser versammelt vier der fünf Videos Es hängt vollkommen ab von der Farbe der Beleuchtung in französischer, litauischer, lettischer und englischer Sprache, ein Dokumentationsvideo der deutschen Verfilmung der szenischen Lesung im Kunsthaus Baselland, das deutschsprachigen Skript sowie ein Datenblatt mit den Angaben zu den jeweiligen Verfilmungen.
Diese «Arte Fakten» werden in einem Textheft, das wir als Skript verstehen, aktiviert und erprobt. Dieses Skript untersucht die unterschiedlichen Arten von «Wiederholungen» und die dadurch geschaffenen «Differenzen» welche wir als Zeit- und Raumverschiebungen verstehen, in welcher dominierende Formate und Inhalte der Meinungsbildung von ihren «Paradigmen» entlastet und in denen neue Sprech-, Handlungs- und Denkweisen geschaffen werden können. Wir stellen sie zueinander in Beziehung, um unsere Verfahrensweisen über die Arbeitskomplexe hinaus zu befragen und im Rahmen künstlerischer Forschung zur Debatte zu stellen.