Forschungsgegenstand sind visuelle Darstellungen magnetischer Kräfte im Zeitraum von 1600 bis 1800
Forschungsgegenstand sind visuelle Darstellungen magnetischer Kräfte im Zeitraum von 1600 bis 1800. Dem Forschungsprojekt liegt die These zu Grunde, dass die Lenkung von Erfahrungen durch vermittelnde Instrumente stets eine wesentliche Herausforderung der Physikgeschichte war, die sie in ein spezifisches Spannungsverhältnis zur Kunst setzte und setzt: Insbesondere ist dies bei der Erforschung des Magnetismus zu konstatieren. Dem Traktat Magnetologia Curiosa(Anonymus, Mainz: Christoph Küchlern 1690) kommt dabei eine besondere Stellung in der Geschichte des Magnetismus zu, im Speziellen was die Erforschung der Funktion von Instrumenten und der Thematisierung der Grenzen des Wahrnehmbaren in einem Bildraum anbelangt. Die im Sommer 2010 in der Zentralbibliothek Zürich realisierte Ausstellung präsentierte eine Auslegeordnung des Forschungsprojekts.
Neben der Bereitstellung der historischen Dokumente verfolgt das Projekt mehrere Zielsetzungen: anhand der Magnetologia Curiosa werden wissenschaftshistorische Voraussetzungen und künstlerische Strategien in der Auseinandersetzung mit Wahrnehmungsmitteln, insbesondere der Darstellung von Instrumenten, ihrer kompositorischen Funktion und ihrer Reflexion ermittelt; der Grenzverlaufs zwischen Wahrnehmbarem und Nicht-Wahrnehmbaren wird untersucht, und die Erkenntnisse werden in eine Theorie des Verhältnisses von Intuition und Instrument überführt.
Das Forschungsvorhaben erschliesst und vermittelt die Beziehung zwischen Instrument und Intuition in ästhetischer und erkenntnistheoretischer Perspektive, wobei bei diesem Aspekt die Zusammenarbeit mit dem Kolleg Friedrich Nietzsche im Vordergrund steht.