Über das dynamische Moment architektonischer Räume. Tanz als Medium und Werkzeug des Raumerlebens von Werk und Arbeitsweise der Choreografin Sasha Waltz
Dr. Katharina Voigt
Diese Promotion geht der Frage nach, wie Erlebnis- und Erfahrungskenntnis beobachtet und aktiv in den Schaffensprozess architektonischen Entwerfens eingebunden werden kann. Implizite Wissensformen werden in den Fokus genommen und Bewusstsein für ihre subjektiv situative Gebundenheit geschaffen. Der Körper wird als deren Medium, Wissensspeicher und Ausdrucksmodus herausgearbeitet und es werden Potenziale somatischer, tänzerischer und körpergebundener Praktiken für den Architekturentwurf aufgezeigt. Die exemplarische Auseinandersetzung mit Werk und Arbeitsweise von Sasha Waltz & Guests verdeutlicht das Spektrum choreografischer und tänzerischer Praktiken im Umgang mit dem Raum, mit Raumfigurationen im Tanz und vom Tanz her entwickelten Handlungsstrategien in Architektur und Stadt. Davon ausgehend werden Arbeitsweisen für die Verknüpfung körperbasierter Praktiken und architektonischer Entwurfswerkzeuge entwickelt, um so die Antizipationsprozesse des Entwerfens zu erweitern.
Implizites Wissen wird als Fundus für den Architekturentwurf herausgearbeitet, das die Denkbewegungen und Praktiken des Entwerfens konkretisiert und erweitert. Arbeitsweisen zur Integration des multisensoriellen Erlebens des Körpers in den Entwurfsprozess werden entwickelt und die Dialog- und Resonanzbeziehungen von Körper und Raum – ausgehend von Werk und Arbeitsweise von Sasha Waltz – untersucht. Die Wechselbeziehung der Antizipation im Entwurf und des sinnlich perzeptiven Interagierens mit dem architektonischen Raum wird herausgearbeitet.