Die Schweizer Filmgeschichtsschreibung ist geprägt durch den Ausschluss von Substrukturen wie dem Experimental- oder dem Animationsfilm. Das Projekt «Schweizer Filmexperimente 1950-1988» erschloss durch eine umfassende Recherche und interpretierende Analyse der weit verstreuten Quellen erstmalig die Geschichte des experimentellen Films in der Schweiz und dessen intensive internationale Verflechtung.
Die Schweizer Filmgeschichtsschreibung ist geprägt durch den Ausschluss von Substrukturen wie dem Experimental- oder dem Animationsfilm. Das Projekt «Schweizer Filmexperimente 1950-1988» erschloss durch eine umfassende Recherche und interpretierende Analyse der weit verstreuten Quellen erstmalig die Geschichte des experimentellen Films in der Schweiz und dessen intensive internationale Verflechtung. Schriftliche Quellen wurden dabei durch mündliche Erinnerungen von Zeitzeugen ergänzt. Damit legte das Projekt die Grundlage für eine bisher fehlende Gesamtperspektive der Experimentalfilmgeschichte der Schweiz: Das experimentelle Filmschaffen hat sich historisch stets in grosser Nähe oder in expliziter Abgrenzung zur bildenden Kunst verortet. Entsprechend legte das Projekt Wert auf die Einordnung der erschlossenen Daten nicht nur im Kontext der Filmwissenschaft, sondern ebenso der Kunstgeschichte. Die Aufarbeitung der Geschichte dieses marginalisierten Kinos strebte damit ein präziseres Verständnis der Schweizer Film- und Kunstgeschichte und deren punktuelle Neueinschätzung an.
Die Resultate des Forschungsprojektes wurden ab Herbst 2015 in Ausstellungen (Fri-Art, Fribourg; Museum für Gestaltung, Zürich; Instituto Svizzera, Rom; Merdar Centre for Contemporary Art, Cairo) und in einer Buch-Publikation (Minor Cinema. Experimental Cinema in Switzerland, jrp-Ringier, 2018) zugänglich gemacht. Im Medienarchiv der Künste der ZHdK (www.medienarchiv.zhdk.ch) wurden eine Reihe von Filmen aus dem Projekt und seinem Vorgängerprojekt Der Künstlerische Film in der Schweiz 1950-1988 zur Sichtung bereitgestellt. Die Materialiensammlung des Projektes, die bisher weit verstreute, nur teilweise verschriftlichte Quellen zugänglich macht wird unter blog.zhdk.ch/sfex publiziert.