Die industrielle Produktion von Schuhen setzte spät ein, und erst in den 1930er Jahren wurde der Schuh zum Modeartikel. Damit begann die Geschichte des Schuhdesigns. Zu den Pionieren der Massenproduktion gehörte die Bally Schuhfabriken AG. Das Forschungsprojekt stellt die industrielle Produktion von Mode ins Zentrum. Abgesteckt wird das Feld durch die Begriffe Design, Material, Distribution und Promotion. Hauptquelle sind die umfangreichen Archive der Firma Bally.
Schuhe sind komplexe Artefakte. In über zweihundert Arbeitsschritten werden aus vielfältigen, oft schwer handhabbaren Rohmaterialien vestimentäre Objekte, die mehr als alle anderen das physische und psychische Wohlbefinden beeinflussen. Die industrielle Massenproduktion von Schuhen setzte spät ein. Zu den Pionieren gehörte die 1851 gegründete Firma Bally, die bald zum global player wurde und zunächst hauptsächlich solide Alltags- und Arbeitsschuhe produzierte. Erst in den 1930er Jahren wurde der Schuh zum Modeartikel und damit erlangte die Gestaltung überragende Bedeutung. Im Zentrum des Forschungsprojekts steht die industrielle Produktion von Mode, die in drei Teilprojekten erforscht wird: Design setzt sich mit Formen und Bedingungen des industriellen Designprozesses auseinander; Material fokussiert auf die wichtigsten Grundlagen der Produktion; Zeigen untersucht kommerzielle Ausstellungen sowie die Shop- und Schaufenstergestaltung.
Ziel ist, ein exemplarisches und umfassenderes Bild einer Industrie zu gewinnen, die sich im Zeitraum von 1930 –1950 eine Form zu geben begann, die bis heute gültig ist.
Das Forschungsprojekt will mit kulturwissenschaftlichen, designhistorischen und modetheoretischen Methoden einen Beitrag leisten zur schweizerischen Industrie- und Designgeschichte sowie zur Aufarbeitung des umfangreichen Archivs der Firma Bally.