Die Nagenda International Academy of Art & Design (NIAAD) in Namulanda, Uganda betreibt ein Forschungs- und Lehrplanentwicklungsprojekt zur Frage, wie das Curriculum dekolonisiert werden kann, ohne jedoch die Chancen der Absolvent_innen im Berufsfeld zu beeinträchtigen. Das IAE beschäftigt sich mit der Frage, wie westlich/eurozentrische Wissensformen im Feld Art Education dezentriert werden können. Beide Vorhaben werden durch eine Forschungskooperation vorangetrieben.
Decolonizing artistic education ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt für Lehre und Weiterbildung, das von der Nagenda International Academy of Art & Design (NIAAD) in Namulanda, Uganda, und dem IAE gemeinsam initiiert wurde.
Forschende an der NIAAD arbeiten an der Entwicklung konkreter Strategien, um die Curriculula der künstlerischen Ausbildungen zu dekolonisieren, ohne jedoch die Arbeitsmarktkompatibilität der Abgäng_innen einzuschränken. Dafür ist eine umfangreiche Untersuchung der sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen nötig, in denen die NIAAD Wissen vermittelt. Die entsprechende Forschung wird grösstenteils mit Methoden der Partizipativen Aktionsforschung durchgeführt.
Das IAE wiederum geht davon aus, dass eine Dekolonisierung im Feld Art Education in der Schweiz genauso nötig ist wie in Uganda. Für eine auch zukünftig relevante und erfolgreiche Arbeit ist es notwendig, sich intensiv mit der Frage zu beschäftigen, wie westliche und eurozentrische Konzepte „dezentriert“ werden können. Für das Institut ist zentral, praktisches Wissen darüber zu entwickeln, wie internationale Zusammenarbeit in Arts Education auf der Basis von Wechselseitigkeit stattfinden kann, wenn diese Zusammenarbeit von Machtverhältnissen und Ungleichheit durchzogen ist. Für diese Ziele ist die Forschungspartnerschaft mit der NIAAD für das IAE notwendig.
Geplantes Resultat der Forschung sind Beiträge zur Revision und Entwicklung von Curricula und internen Weiterbildungen sowohl an der NIAAD als auch der ZHdK. Am IAE findet Decolonizing Artistic Education daher in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungs- und Hochschulentwicklungsprojekt Art.School.Differences statt, das sich zum Ziel gesetzt hat, Ungleichheit im Feld der Kunsthochschule in der Schweiz zu untersuchen, und Veränderungen anzuregen. Als weiteres Forschungsergebnis sind Veröffentlichungen zu Strategien und Zugängen geplant, die eine kollaborative, kritische Wissensproduktion zu Art Education in der internationalen Zusammenarbeit und den Machtverhältnissen, die sie mit prägen, unterstützen können.