In unserer Gesellschaft werden dauernd Gefühle wie Glück, Liebe und Fürsorge als erstrebenswert dargestellt. Wir räumen dem, was wir als «hässliche Gefühle» bezeichnen, etwa Eifersucht, Traurigkeit und Wut, nicht viel Platz ein. Solche Gefühle werden versteckt, anstatt sie zu zeigen. Als ich ein Teenager war, habe ich viel romantische Lyrik gelesen und mir Fernsehsendungen wie «Buffy the Vampire Slayer» angesehen, die zu einer meiner grossen Referenzen wurden. Damals fühlte ich mich von der Welt oft überwältigt und musste mir meine eigenen fiktiven Räume schaffen. Das zeigte mir, dass Melancholie eigentlich ein grossartiges und positives Gefühl ist, das mir erlaubt, mich mit mir selbst zu verbinden und Verstecktes auszudrücken. Melancholie ist ein Übergangsmodus. Sie bietet eine Möglichkeit, die Welt zu reflektieren, Negatives wahrzunehmen, Abstand zu gewinnen. Melancholie bedeutet, eigene Gefühle anzunehmen, zu träumen und dadurch magische Welten zu erschaffen. In Disney-Filmen gibt es immer wieder Momente, in denen Protagonist:innen zweifeln und leiden. Doch wenn sie Hindernisse überwinden, verwandeln sie sich auch. Ich würde sagen, dass es in meiner Arbeit oft um diese Art von Selbstverbundenheit, Selbstentdeckung und Selbstveränderung geht.