Das Zusammenspiel zwischen Filmenden und Gefilmten ist komplex, verläuft nicht immer reibungslos und dennoch, wenn es passt, ist dies nicht selten der Anfang eines aussergewöhnlichen Films. Aber wer steht da eigentlich vor der Kamera? Sind es Teilnehmer:innen, Mitwirkende, Partner:innen? Oder sind es doch eher Figuren, Protagonist:innen, die erst im Schnittprozess geformt werden?
An der Tagung ZDOK.25 werden Fragen wie diese von Filmenden, Gefilmten und Forschenden erörtert: Wie gehen wir mit den gefilmten Personen um? Wie viel Mitspracherecht haben sie? Kümmern wir uns noch um sie, wenn der Film fertiggestellt ist?
Einige Highlights der Tagung
- Der mit dem Prix de Soleure soeben erst ausgezeichnete Dokumentarfilm «Immortals» fängt im Nachgang der Revolution von 2019 die Stimmen einer irakischen Jugend ein, die für eine bessere Zukunft kämpft (CH-Filmstart 24. April 2025). Am Donnerstag, 20. März, um 16.30 Uhr findet dazu der Beitrag «Partizipatives Erzählen im Dokumentarfilm» mit der Regisseurin Maja Tschumi und ihrer Protagonistin Milo statt.
- Der viel beachtete Film «Die Anhörung» (u.a. Schweizer Filmpreis 2024) gibt Einblick in die heikle Anhörungssituation von Asylverfahren und stellt diese dabei selbst in Frage. Am Donnerstag, 20. März,um 14.30 Uhr macht der Beitrag «Mein Gegenüber» die vielschichtigen Prozesse hinter diesem Film sichtbar, von Lisa Gerig mit Living Smile Vidya.
- Wie sieht das Leben einer vom FBI gesuchten Hackerin aus, deren Aktivismus globale Wellen schlägt? Die Antwort darauf wird ein Film geben, der momentan noch entwickelt wird. Die Hackerin und Protagonistin Maia Arson Crimew aka «Tiny Kitten» und das Filmemacherinnen-Team Marisa Meier, Luisa Ricar und Franziska Sonder geben am Freitag, 21. März, um 13.30 Uhr «Einblicke in die partizipative Entstehung von TINY KITTEN VS 2NARY SYSTEM».
- Rand Beirutys Kurzfilm «Shadows» spielt auf einem überfüllten Flughafen. Hier kämpft Ahlam, eine 14-jährige Mutter auf der Flucht, gegen die lauernden Schatten, die versuchen, ihr den einzigen Traum zu stehlen, der sie befreien wird. Die wahre Geschichte von Ahlam, einer Teenagermutter, die aus dem Irak geflohen ist, angetrieben von dem Wunsch nach Freiheit.
Mehr Informationen zur Tagung und zum Programm. Neben den Filmemachenden werden auch die jeweiligen Protagonist:innen anwesend sein.
Die Zürcher Dokumentarfilmtagung ist eine Veranstaltung des Institute for the Performing Arts and Film in Zusammenarbeit mit der Fachrichtung Film der ZHdK. Die Tagung wird unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF), der Stiftung Weiterbildung Film und Audiovision FOCAL und SRF Dok, dem Bereich Dokumentarfilm und Reportage des Schweizer Fernsehens.
Tickets im Vorverkauf bis am 13. März um 12 Uhr: Eventfrog.
Für Presseakkreditierungen wenden sie sich bitte an zdok.info@zhdk.ch.