Die Opposition zwischen angewandter und grundlegender Forschung ist kritisch zu hinterfragen. Die forschungstheoretisch wie förderpolitisch problematische, nichtsdestoweniger ausgesprochen wirkungsmächtige Dichotomie (1) ist für die Forschungsschwerpunkte des IAE irrelevant. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit kultureller Bildung bezieht sich auf Praktiken und macht diese zum
Gegenstand ihrer Theoriebildung. Für die Forschungsarbeit am IAE ist dementsprechend eine Theoretisierung der Praxis und eine praxisbasierte Theoriebildung grundlegend. Forschung und Entwicklung sind dabei miteinander verzahnt.
(1) «Der Ausschuss bekräftigt seine Besorgnis über unzureichende Synergieeffekte und den unzulänglichen Austausch von Wissenschaftlern zwischen dem Hochschulsektor und dem Unternehmenssektor, der zu einer Dichotomie zwischen der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung führt, die Synergie zwischen Konzepten, Methoden und unterschiedlichen Technologien erschwert und die Interdisziplinarität reduziert, wobei außerdem Verhaltensweisen gefördert werden, die einerseits zu sehr auf wissenschaftliche Veröffentlichungen und andererseits auf kurzfristige Ergebnisse ausgerichtet sind.» Aus: STELLUNGNAHME des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses zum Thema «Mitteilung der Kommission: Europa und die Grundlagenforschung», Februar 2004. (Download) (zuletzt aufgerufen: 24.3.2017)