Das Ever Present Orchestra ist aus einem Projekt an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) entstanden. Es besteht aus zwölf hochkarätigen Musikern, darunter vier E-Gitarristen, einem Pianisten, drei Saxofonisten und vier Streichern, die sowohl in der Neuen Musik als auch in anderen Genres «zuhause» sind.
Die Idee zur Gründung des Ever Present Orchestra entstand während eines grossen Festivals zu Ehren des 85. Geburtstags von Alvin Lucier. Dieses wurde im Herbst 2016 an der ZHdK im Rahmen des Forschungsprojekts «Reflexive Experimentalästhetik nach Alvin Lucier» von Bernhard Rietbrock, dem Leiter des Projekts, ausgerichtet. Dieser lud, neben Alvin Lucier selbst, renommierte Gäste wie Joan La Barbara, Charles Curtis, Oren Ambarchi, Stephen O’Malley von Sunn O))) sowie Gary Schmalzl zum Festival nach Zürich ein. Während der 4 Tage dauernden Veranstaltung wurde das Stück Hanover (für drei Banjos, zwei Saxofone, eine Violine, ein Piano, ein Vibrafon) mit drei E-Gitarren (Schmalzl, Ambarchi, O’Malley) anstelle der in der Originalpartitur angegebenen Banjos uraufgeführt. Es stellte sich als Höhepunkt des Festivals heraus, was den Gitarristen und Musikwissenschaftler Rietbrock auf die Idee brachte, ein komplettes Ensemble für eine einzigartige Hörerfahrung der auf E-Gitarren basierenden Stücke Luciers ins Leben zu rufen.
Der in Absprache mit Lucier gewählte Name des Orchesters nimmt Bezug auf das Lucier-Stück Ever Present von 2002 – inspiriert durch Robert Irwins Garten beim Getty Center in Los Angeles. Der Komponist genehmigt seitdem E-Gitarrenversionen bereits existierender Werke und komponiert neue Stücke eigens für die aussergewöhnliche Besetzung des neuen Ensembles. Dieses will sich nun der Aufgabe widmen, das Werk des Komponisten genreübergreifend zu präsentieren und durch ungewöhnliche Spielweise noch bekannter zu machen.
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