Ein Kommentar der Dossierleiterin
Die Forschung der ZHdK ist vielfältig und das nicht nur mit Blick auf die rund 150 Forschenden, sondern auch und vor allem in ihren Ausprägungen. 2022 wurden in 102 Forschungsprojekten verschiedenste Themen und Fragestellungen behandelt. Es wurden sowohl gemeinsame Projekte in den Instituten und Forschungsschwerpunkten durchgeführt als auch disziplin- und departementsübergreifend geforscht. Zudem laufen mehr als 80 Doktorate. Genau das macht die Stärke der Forschung der ZHdK aus: Sie ist offen, weitsichtig, wirksam und gleichzeitig flexibel und mutig, um neue Wege zu gehen.
Ein Doktorat oder ein Forschungsprojekt durchzuführen, bedeutet auch Geduld, Durchhaltevermögen und einen langen Atem zu haben. Ebenso Rückschläge einzustecken oder seine Aktivitäten und Outputs zu verteidigen, gehören zum Forschungsalltag. An dieser Stelle setzt das Dossier Forschung an. Es möchte Potenziale verstehen, die Bedürfnisse der Forschenden hören und Erkenntnisse und Ziele bei strukturellen Entwicklungen einbringen. So haben auch 2022 viele Entwicklungen auf konzeptioneller Ebene stattgefunden, um die Rahmenbedingungen für die zukünftige Forschung und Forschende zu gestalten. Der Ausbau professioneller Forschungsstrukturen beginnt spürbar zu greifen: von der Forschungskommunikation bis zu Open Science, vom Grants Office bis zum PhD Center, und von internationalen Kooperationen bis zur nationalen Lobbyarbeit.
Die wohl grösste Veränderung der ZHdK 2022 war der Rektor:innen-Wechsel. Mit Thomas D. Meier hat sich ein Rektor verabschiedet, der lange Zeit den Bereich Forschung auf ausdauernde und weitsichtige Weise unterstützt hat. Mit der neuen Rektorin freuen wir uns, dass sie der Forschung ebenso offen und wertschätzend begegnet und neue Impulse für das Forschungspotenzial der ZHdK setzen wird.
Bei Resilienz denken wir gerne, dass damit die Widerstands- und Anpassungskraft einzelner Menschen gemeint ist. Doch das ist trügerisch. Die Fähigkeit zur Resilienz hängt vielmehr stark von der Umgebung ab und ist in hohem Masse verbunden mit anderen, mit dem beruflichen und privaten Umfeld. Also von Menschen und Bedingungen, die uns Sicherheit und Unterstützung bieten, gerade in anspruchsvollen Zeiten. Eine solche «Support Structure» (Céline Condorelli, 2014) will sicherlich das Dossier Forschung ein. Aber es ist vor allem auch die Peer-Kultur, die Verantwortung der Gruppe, die die Forschung in all ihren Dimensionen prägt.
Marijke Hoogenboom, Dossierleiterin Forschung, März 2023