Scheitern als treibende Kraft
Salter lebte und arbeitete in Kanada, den Vereinigten Staaten und in Deutschland. Im Juni 2022 kam er in die Schweiz, im Gepäck Erfahrungen aus den Bereichen Wirtschaft, kontinentale Philosophie, Theater und Kunstinstallation. Ihn treiben die Leidenschaft für Klang, Textur, Licht und Architektur sowie das Interesse für aufkommende Technologien an, wobei ihn deren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten faszinieren. Ausserdem kocht er gerne. Salters Lieblingsgericht sind Spaghetti mit Muscheln wegen ihres salzigen Geschmacks, des Geschmacks nach Meer. Auf Geschmacksrichtungen angesprochen, spricht Salter über seine eigene künstlerische Arbeit, die in der gegenseitigen Abhängigkeit von Körper und Umgebung gründet. Ihn interessiere, wie diese sich in zunehmend technischen Umgebungen gegenseitig formen, beeinflussen und verändern, wie man selbst Teil dieser neuen Umgebung werde. Ein Schlüsselelement seiner Arbeit sei «die Spannung zwischen der Erfahrung der Überforderung, dass etwas zu viel geworden ist, um es zu begreifen, und der Möglichkeit, es rational und kritisch zu betrachten». Wie der Schatten, der der Sonne folge, sei das Überwältigtsein eine menschliche Erfahrung, die eng mit der technologischen Entwicklung verknüpft sei und mit der Möglichkeit einhergehe, auszusteigen und sie kritisch zu betrachten. Diese Spannung ist für Salter unausweichlich. Er selbst ist aber nicht nur daran interessiert, den Immersive Arts Space als Ort für Technologievorführungen zu nutzen. Ihm geht es auch darum, seinen Studierenden die Möglichkeit zu bieten, ihrer Neugier zu folgen, was Mut erfordert. «Scheitern ist die treibende Kraft hinter der Innovation. Und da ich zu einer Kultur gehöre, die das Scheitern fürchtet, möchte ich mir diese Kraft zu eigen machen. Ich möchte meinen Studierenden die Möglichkeit geben, im Sinne eines kontinuierlichen Prozesses zu experimentieren und zu scheitern.»