Vernissage: 30. November 2024, 17 bis 22 Uhr
Das Bad zum Raben ist ein Wahrzeichen der Schweiz, da es in einem der ältesten Badehotels der Stadt Baden untergebracht ist. Es ist auch ein Paradebeispiel für die Rückgewinnung von Lebensräumen und lebenswichtigen Ressourcen, die Wiederherstellung, Wiederverbindung und Reaktivierung von Heilungsmethoden und -räumen. Vor allem, um die Kräfte des Miteinanders zu manifestieren. Durch die steigende Zahl von rund 850 Eigentümern und eine lokale und internationale Gemeinschaft von Tausenden rund um das Projekt wurde es zu einem physischen Ort, an dem Aspekte von Heilung, Pflege, Kunst und Gerechtigkeit aufeinandertreffen, verschmelzen und wachsen.
Vor kurzem wurde durch die gemeinsamen Bemühungen des ZHdK-International Office, des Departements Kulturanalysen & Vermittlung und des Masters Transdisziplinarität in den Künsten (MTR) eine Zusammenarbeit mit der Accademia di Belle Arti in Palermo initiiert. Nach einem Besuch der von der Universität Stuttgart, der TH Nürnberg und der Accademia di Belle Arti di Palermo organisierten Sommerschule „Blue Paths“ in Sizilien Ende September/Anfang Oktober 2024 soll ein weiterer Austausch zu den Themen Gesundheit und Pflege, natürliche Ressourcen und (Re-)Aktivierung von Orten der Heilung angestrebt werden. Das erste Ergebnis sind zwei aufeinanderfolgende Ausstellungen im Bad zum Raben, wo im Oktober 2024 Kunststudierende aus Palermo und Architekturstudierende aus Stuttgart und Nürnberg die Projekte ausstellen, die sie während der Sommerschule in Sizilien erstellt haben. Und ab dem 30. November präsentieren die MTR-Studierenden der ZHdK die Werke, die sie während der Projektwoche/Exkursion „Acts of Attention“ in Methana, Griechenland, geschaffen haben.
Im antiken Griechenland waren Heilung und Therapie untrennbar mit Natur, Kunst und veränderten Bewusstseinszuständen wie Träumen verbunden. Die Behandlung beinhaltete oft Eingriffe des Gottes der Gesundheit selbst, einschließlich Heilungsritualen mit mystischem Charakter; dies ist der Grund dafür, dass es keine Fülle archäologischer Funde über Erkenntnisse oder detaillierte Zeugnisse von medizinischen Fällen gibt. Bekannt ist, dass Heilungsakte Akte der Verbundenheit zwischen Menschen und Unsterblichen, dem physischen und dem metaphysischen Bereich waren.
Methana war einst als florierende griechische Bäderstadt, als Loutropolis, bekannt. Die Mineralquellen auf einer Vulkanhalbinsel sind schwefelhaltig, wurden vom Historiker Pausanias erwähnt und lockten jedes Jahr Tausende von Besuchern in die staatlich errichteten Hydrotherapie-Bäder. Diese sind nun seit Jahrzehnten geschlossen, aber zwei Quellen münden ins Meerwasser, wo ältere Patienten immer noch Heilung suchen.
Aus dieser Zeit sind auch einige verlassene Hotels im Jugendstil erhalten geblieben. Es gab auch Theater, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg um die Veteranen kümmerten. Die Quellen, ein auf Lava erbautes Dorf, der Vulkan und historische Gebäude, Gruben mit heilendem Wasser im Meer sowie andere provisorische Bauten werden zu unseren Gastgebern und beschäftigen uns gleichzeitig. Einige ihrer Eindrücke und Partikel tragen wir den ganzen Weg nach Baden mit uns. Von Quelle zu Quelle ist dies eine Einladung.
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Alba Balmaseda-Domínguez Universität Stuttgart - PhD student advanced-in-candidacy at Università degli Studi Roma Tre
Kathrin Doppler MTR ZHdK Alumna – Curator at Bagno Popolare
Eirini Sourgiadaki PhD student TAP – Teaching at MTR DKV, Research Associate in Dossier Learning Teaching ZHdK
Lydia Xynogala PhD gta ETH, founder of Friends of the 750 mineral springs of Greece
(OFFSEASON Research Group)
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Öffnungszeiten der Ausstellung:
30.11.24 – 25.1.2025, jeweils
Do & Fr: 16 bis 20 Uhr
Sa: 14 bis 18 Uhr
So: 10 bis 16 Uhr
Bad zum Raben