Welche Bedeutung haben ethnographische Methoden in den Künsten 30 Jahre nach dem «Ethnographic Turn»? Wie lassen sich ethnographische Archive kritisch nutzen? Diesen Fragen widmen sich drei Abendveranstaltungen im Rahmen des Minors «Kulturanalyse in den Künsten» mit Gäst*innen.
19.2.2025, 18 Uhr, Toni-Areal, Atelier Art Education ZT 5.K08
Laura Huertas Millán: «Can ethnography survive the decentering that arts allow?»
Laura Huertas Millán ist eine französisch-kolumbianische Filmemacherin. 2017 promovierte sie an der Université PSL und am Sensory Ethnography Lab der Harvard University. In ihren «Ethnographic Fictions» setzt sie sich kritisch mit der Geschichte des ethnographischen Films auseinander und nutzt Fiktion als Strategie, um koloniale Narrative zu dekonstruieren. Milláns jüngste Arbeiten beschäftigen sich mit den kulturellen, medizinischen und rituellen Anwendungen der Kokapflanze im Amazonasgebiet. Präsentation in englischer Sprache (via Zoom) mit anschliessendem Screening von zwei Kurzfilmen: Journey to a Land Otherwise Known (2011) und El Laberinto (2018).
26.2.2025, 17 Uhr, Toni-Areal, Seminarraum ZT 4.T09
Gilles Aubry: «What Listening Can Do: Sonic Pluralism as Artistic Research»
Gilles Aubry ist ein Schweizer Klangkünstler und Musiker. Ausgehend von seinem 2023 publizierten Buch Sawt, Bodies, Species. Sonic Pluralism in Morocco gibt Aubry Einblick in seine künstlerische Forschungspraxis. Er betont Zusammenarbeit als umfassende Methodologie der Koproduktion und Vermittlung von Wissen sowohl in der Anthropologie als auch in der Klangkunst. Sein Ansatz umfasst Gespräche, Experimente und performative Interventionen, die im Austausch mit lokalen Künstler:innen, Musiker:innen, Wissenschaftler:innen und Gemeinschaften stattfinden. Präsentation in englischer Sprache.
5.3.2025, 17 Uhr, Zoom
Julia Bee: «Kollaboratives Kino? Ansätze zwischen Sensorischer Ethnografie und Kollaboration»
Julia Bee ist Professorin für Gender Media Studies an der Ruhr-Uni Bochum mit einem besonderen Fokus auf intersektionale Ansätze und Gender-Medien-Theorie. Sie forscht zu experimentellen und kreativen Prozessen der Wissensproduktion und -vermittlung. In ihrem Vortrag (via Zoom) beschäftigt sich Bee mit historischen und aktuellen Ansätzen zwischen sensorischem und kollaborativem/partizipativem Filmemachen und geht der Frage nach, ob und wie diese neue, sozial eingebettete Wissensformen ermöglichen können.
Die Veranstaltungen sind öffentlich und stehen allen interessierten Personen offen. Um eine kurze Anmeldung per E-Mail an Laurin Huber wird gebeten.