Karin Hender, Bratschistin, Musiklehrerin und Studentin im CAS Klassenmusizieren im Baustein-Modell
Was hat dich dazu bewogen, den CAS Klassenmusizieren zu absolvieren?
In Kontakt mit dem Thema Klassenmusizieren bin ich zuerst durch meine Arbeit zum Thema „Legasthenie im Geigenunterricht“ gekommen. Damals begeisterte mich das JeKi Projekt (Jedem Kind ein Instrument) in Deutschland. Es zeigt, was Musik bei Kindern mit Legasthenie und ADHS alles bewirken kann. Ab da hatte ich Klassenmusizieren und seine außerordentliche positive Wirkung auf auffällige Kinder immer im Hinterkopf.
Mir war lange nicht bewusst, wie viel Klassenmusizieren in der Stadt Zürich angeboten wird, da es in dem Kreis, in dem ich wohne, kein Klassenmusiziern gibt. Ich selbst unterrichte an der Musikschule Zürcher Oberland. Dort wird Klassenmusizieren in einem Modell mit gemischten Instrumentenklassen unterrichtet. Deshalb kann ich mit meinem Profil nicht einfach einsteigen, auch wenn ich das sehr gerne machen würde.
Durch eine Vertretung am MKZ (Musikzentrum Kanzlei) Limmattal habe ich gesehen, wie wichtig Klassenmusizieren auch in der Stadt Zürich ist. Da habe ich gemerkt: Das MKZ (Musikschule Konservatorium) Modell mit der Aufteilung in Bläserklassen und Streicherklassen ist etwas, das ich machen kann und das mich sehr interessiert und inspiriert.
Wie beeinflussen die in der Weiterbildung erworbenen Fähigkeiten deine aktuelle Berufstätigkeit und welche Perspektiven für die berufliche Zukunft hegst du?
Ich kann vieles in Gruppen- und auch im Zweierunterricht direkt übernehmen. Manchmal muss man spontan auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Sie bringen einfach die ganze Unterrichtsplanung durcheinander. Man muss Sachen bereit haben, die im Notfall einsetzbar sind. Durch den CAS Klassenmusizieren habe ich viele neue Ideen und auch eine Übersicht über aktuelles Unterrichtsmaterial erhalten, zum Beispiel neben dem Kennenlernen der Streicherklassenschulen auch Ideen zur Improvisation in der Gruppe oder auch sehr viele Musikspiele.
Perspektivisch möchte ich gerne mehr Klassen unterrichten, vor allem Streicherklassen, da mein Profil als Geigerin und Bratschistin das unterstützt.
Was schätzt du am CAS Klassenmusizieren besonders?
Zu sehen, dass die Kinder beim Klassenmusizieren quasi von Anfang an miteinander ein Instrument lernen und wie sie Herausforderungen und Erfolgserlebnisse miteinander teilen: Das fand ich sehr schön. Auch dass Klassenmusizieren im Rahmen des Schulunterrichts stattfindet finde ich es sehr gut. So kann man dem Schulunterricht eine sehr hohe Qualität verleihen. Vom Klassenmusizieren profitieren nicht nur die Kinder, die sehr musikalisch sind, sondern auch die, die in der Schule etwas Mühe haben. Gerade für diese Kinder ist eine intensive Beschäftigung mit einem Musikinstrument so wichtig! Musik macht schlau! Musik verbindet!