Martina Egli: Welches sind deine aktuellen Projekte?
Lisa Fasching: Ich bin dabei, zu sammeln, zu forschen und Dinge zu erproben. Inputs, Materialien und Möglichkeiten. Es ist toll, dass wir uns im Bachelor Art Education in den unterschiedlichen Werkstätten bewegen und mit verschiedensten Techniken in Kontakt kommen. So eignen wir uns ein Repertoire an, auf das wir später zurückgreifen können. In meinen Projekten sind kommunikative und kognitive Aspekte sehr wichtig: Ich möchte mit meinen künstlerischen Arbeiten und Vermittlungsprojekten Fragen stellen und Neugier wecken.
Brauchen wir Kunst? Und wenn ja, warum?
Dass es den Kunstmarkt braucht, auf dem Geld und Investitionen im Zentrum stehen, glaube ich nicht. Aber Kunst an sich, das Gestalten, ist etwas Urmenschliches, ein soziales Grundbedürfnis. Wir benötigen Kunst als gesellschaftspolitisches Sprachrohr und auch als persönliche Verarbeitungsstrategie.
Was würdest du an der ZHdK verändern?
Besonders in den Seminar- und Vorlesungsräumen, wo volle Konzentration gefragt ist, herrschen Lichtverhältnisse, die einem die Energie entziehen können. Ein neues, wärmeres Lichtkonzept für das Toni-Areal wäre ein Projekt für sich.
Deine Pläne nach dem Studium?
Ich habe schon in der Vergangenheit darüber nachgedacht, mich politisch zu engagieren. Heute weiss ich, dass Kunst und Vermittlung Möglichkeiten bieten, aktivistisch zu sein und in der Gesellschaft etwas zu verändern. Entsprechend werde ich künftig sicherlich an aktivistischen Projekten arbeiten. Wichtig ist mir, die Offenheit für verschiedene Lebensrealitäten zu fördern. Wir gestalten unsere Lebenswelt gemeinsam und diese sollte sich an Vielfalt und nicht bloss an einer Norm orientieren.
Welches war bis jetzt deine beste Entscheidung?
Den kreativen Weg zu verfolgen. Für mich war klar, dass ich für mich und nicht für irgendeinen Abschluss studieren möchte – das würde ich sofort wieder tun.